01.03.2016

Einfacher Hoodie

Für den kalten Winter (der dann gar nicht sooo kalt war) hatte ich mir einen Hoodie oder zu deutsch eine Kapuze gehäkelt. Vielleicht kennt ihr ja auch diese netten Kombinationen aus Schal und Kapuze, genannt Schalmütze, Mützenschal, Kapuzenschal oder auch durch das englische Wort Scoodie (scarf + hoodie) bekannt.
Bei der Suche mit all diesen Begriffen bin ich auf den "Cheshire Cat Hoodie" von YARNutopia gestoßen und entschied mich für diese einfache aber schicke Variante - nur ohne Ohren


© YARNutopia

Weil der Hoodie schon leicht zu häkeln war, wollte ich dieses Prinzip auch mal mit Nadelbinden umsetzen. Und nur kurze Zeit später "bestellte" eine Freundin einen solchen Hoodie für ihre Mutter bei mir Ich hab fleißig mitgeschrieben und fotografiert und möchte euch nun zeigen, wie ihr den Hoodie nadeln könnt. Das tolle hierbei ist, die Größe ist recht universal, man braucht lediglich eine kleinere Version für Kinderköpfe.

mein genadelter Hoodie

Wieder mal arbeite ich in der Anleitung gänzlich ohne Angaben zur Schlingennanzahl, da Stärke der Wolle, ausgewählter Stich, Freihand- oder Daumenfangmethode, eigene Maße, Kreativität und Vorlieben jedes Einzelnen und noch vieles mehr zu unterschiedlichen Ergebnissen führen können.

Für den Hoodie solltet ihr lediglich folgende Dinge können: in Hin- und Rückreihen Nadeln (Wenden)
Die Links führen wieder zu den Anleitungen in Annes Nadelbinde-Blog, falls ihr sie braucht. Optional könnt ihr noch in meinen Eintrag "Nadelgebunde Stücke verbinden" einen Blick werfen.

Mit handelsüblicher Filzwolle (Nadelstärke 7-8, 50m/50g) habe ich ca. 80g für den Hoodie im Oslostich gebraucht.

Anleitung


Als erstes nadelt ihr eine Reihe Luftschlingen in eurem gewählten Stich. Diese sollte einmal locker von Schulter zu Schulter über den Kopf passen oder länger, wenn ihr das möchtet. Rechnet zu dieser Länge noch ca. 2cm dazu, denn mit der zweiten Reihe zieht sich das Stück noch ein wenig zusammen.

erste Reihe Luftschlingen

Danach arbeitet ihr noch ein oder zwei weitere Schlingen, die ihr zum Wenden benötigt und nadelt die komplette Reihe wieder zurück.

ein paar Reihen hin und zurück

Ihr nadelt so viele Reihen vor und zurück, bis das Werkstück über den ganzen Kopf passt und sich am Hinterkopf zusammenführen lässt. Jetzt habt ihr die Mindestgröße erreicht. Wenn ihr wollt, könnt ihr noch weitere Reihen hinzufügen, um dem Hoodie mehr Volumen zu geben. (Die gehäkelte Variante ist sehr groß, beim Nadeln habe ich mich auf die Mindestgröße beschränkt.) Da sich Nadelgebundenes beim Hin- und Hernadeln sehr gern einrollt, habe ich an der Seite der Wendestellen nochmals eine Reihe gearbeitet. Wie das geht, hatte ich schon mal hier beim Kragen erklärt. Wer das nicht möchte, kann das Ganze auch mit heißem Dampf (z.B. durch ein Dampfbügeleisen) oder warmen Wasser befeuchten und zurecht zupfen.

Kopf wird vollständig bedeckt

Nun habt ihr verschiedene Möglichkeiten den Hoodie hinten zu schließen. Ihr könnt ihn per Hand zusammennähen oder eine der anderen Methoden aus meinem Blogeintrag zum Verbinden nadelgebunder Stücke nutzen. Oder ihr könnt wie beim Cheshire Cat Hoodie und meiner Variante eine Schnürung machen. Egal für was ihr euch entscheidet, ich empfehle dazu den Hoodie auf links (innen nach außen) zu drehen, ihn zu schließen und dann wieder auf rechts zu drehen. So bekommt ihr ein schöneres Bild

Schnürung hinten

Für die Schnürung könnt ihr entweder direkt euer Garn nehmen, evtl. auch mehrfach oder ihr nadelt eine lange Luftschlingenreihe. In meinem Fall wollte ich die lila Filzwolle aus dem Muster wieder nutzen, hatte aber nicht mehr genügend, konnte genau das nicht nochmal im Laden finden und auch kein vergleichbares Garn. Also nahm ich zwar farblich passendes Garn, dass jedoch aus 100% Polyester bestand. In dem Fall war das egal und erwies sich sogar als sehr gute Lösung, da das Kunstfasergarn nicht fusselt und durch die Verzwirnung ein extra Blickfang ist. Ich habe eine enge Schnürung gewählt und das Garn durch jede Schlinge gezogen. Das Ende habe ich mit einer schönen Schleife gesichert und auch die Garnenden habe ich verknotet.

Beim nächsten Teil, hab ich leider vergessen Fotos zu machen. Ich hab es später an einem anderen nadelgebundenen Stück nachgebildet, d.h. die Form stimmt hier nicht, das Vorgehen bleibt aber gleich.
Für die beiden Zöpfe habe ich pro Seite 6 Fäden genommen. Je 2 davon habe ich zur Hälfte gelegt und durch eine Schlinge an der Ecke gezogen, sodass sich eine Schlaufe (bestehend aus zwei Fäden) bildete.

Drei Schlaufen zu einer zusammen nehmen.

Die so entstandenen 3 Schlaufen, die ich wiederum zu einer zusammen genommen und die Enden hindurchgezogen habe. Zieht das Ganze nicht zu straff, das sieht sonst unschön aus. Ich habe mir je 4 Fäden zu einem Strang abgeteilt, geflochten bis mir die Länge gefiel und dann verknotet.

Enden durch Schlaufe ziehen.

Den Zopf habe ich nochmal etwas locker gezogen, indem ich rechts und links gleichzeitig ein wenig zupfte und mich von unten nach oben vorarbeitete. Dadurch wird der Zopf noch voluminöser.

Zopf lockern

Das war's! Damit ist der Hoodie fertig und kann euch Kopf und Nacken wärmen
Hier noch ein paar Einzelbilder von Meinem. Wenn ihr euch auch an einem versucht, gebt mir doch Feedback! Hier direkt in den Kommentaren (funktioniert auch ohne Account), in der Facebookgruppe Nadelbinden/Naalbinding oder auf meiner Facebookseite Alvi Coedwig Handarbeiten. Gern könnt ihr mir auch Fotos eurer Hoodies schicken, die ich dann hier in eurem Namen zeigen darf




Eure Bilder

von Niamh YDdraig




Wie ihr vielleicht merkt, habe ich die Begriffe in der Anleitung mehr ans Nadelbinden angepasst. Wer Häkeln oder Stricken kann, redet üblicher Weiße von Maschen. Maschen lassen sich durch Zug am Arbeitsfaden aufziehen, beim Nadelbinden hingegen geht man ganz anders vor. Man "näht" mit Hilfe der Nadel nicht komplett zugezogene Knoten ineinander, benutzt also Schlingen. In der Facebook-Gruppe unterhält man sich immer wieder über die Worte, welche ortographisch richtig sind und welche wir aus Gewohnheit benutzen. Um den richtigen Begriffen mehr Festigkeit zu geben, habe ich nun beschlossen, nur noch diese im Bezug auf Nadelbinden zu verwenden und werde auch meine bisherigen Beiträge entsprechend editieren.

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